Über Arbeit

In Europa sind zirka 50-60% aller Menschen unzufrieden mit ihrer Arbeit und empfinden diese sogar „sinnlos“.

Wir sprechen hier einerseits von “unwürdiger Arbeit”, also Arbeit unter Bedingungen die durch ihr lebensfeindliches, monotones, anstrengendes oder unwürdiges Umfeld die Erfüllung der Grundbedürfnisse von Gesundheit, Freiheit, sozialem Kontakt, Selbstbestimmung, Ruhe und Würde nicht erfüllen. Es wäre sinnvoll menschenunwürdige Arbeit durch Robotisierung zu ersetzen – doch sie ist immer noch Realität in Europa, wie auch in Entwicklungsländern, wo Menschen in unwürdigsten Bedingungen in Fleischverarbeitungsunternehmen, bei Gemüse- und Obstanbau, bei Elektronikherstellern, im Baugewerbe oder Kleidungsmanufakturen zu den modernen Sklaven unserer Ökonomie geworden sind. Wenn wir bei solchen Herstellern einkaufen, dann profitieren wir von dieser Gewalt der Ausbeutung. Wir kommunizieren damit, dass wir die Bedürfnisse dieser Menschen bereit sind für eigenen Profit zu missachten. Wer die Bedürfnisse der Arbeiter ausblendet, der kann mit seinen Bedürfnissen auch nicht im Frieden sein. Wenn wir auf unsere Bedürfnisse achten, dann achten wir auch auf die unserer Mitmenschen, da wir mit ihnen verbunden sein wollen.

Doch viele von uns arbeiten nicht unter prekären Bedingungen. Sie sind vielmehr ein kleines Rädchen glanzvoller Unternehmen und arbeiten in schönen Räumen, können sich einen gewissen Lebensluxus leisten. Doch trotzdem, sind wir von unserer Arbeit entfremdet. Denn wir wissen oftmals, dass das Produkt, das wir erschaffen entweder auf Ausbeutung aufbaut, oder minderwertig ist. Wenn wir im Marketing für einen Konzern wie Coca-Cola arbeiten, dann müssen wir ausblenden, dass unser Produkt gesundheitsschädlich ist und Millionen Kinder jährlich deswegen Fettleibigkeit und Karies bekommen. Wir wissen, dass das Produkt in einem Land hergestellt wird, wo es großen ökologischen Schaden anrichtet und wo die Arbeiterschaft ausgebeutet wird. Doch wir wurden bereits durch Strafe und Belohnung so weit konditioniert, dass wir unsere Gefühle zu diesen Tatsachen zu unterdrücken bereit sind. Durch unsere Mitarbeit an dieser konkreten Marke und in diesem Unternehmen, verdrängen wir unsere wahren Gefühle gegenüber der Wahrheit ins Unbewusstsein. Dies bedeutet, dass wir von unseren eigenen Gefühlen und der Realität entfremdet sind. Wir machen uns blind, um im System der Bereicherung durch Ausbeutung und Manipulation durch Werbung zu funktionieren und gleichzeitig versuchen wir mit Ersatzhandlungen das emotionale Loch in uns zu stopfen. Diese sind manchmal der Rausch oder Konsum, der uns kurzfristig von der Wahrheit, also den eigenen unterdrückten Gefühlen, ablenkt. Konsum gibt uns ein kurzes Gefühl der Macht und Belohnung. Wir belohnen uns selbst für unethisches Handeln. Das kann sich doch niemals gut anfühlen.

Wenn wir die Bedürfnisse anderer nicht bereit sind zu sehen, wenn wir unser angeborenes Mitgefühl selektiv ausblenden, dann können wir auch unsere eigenen wahren Bedürfnisse nicht erkennen und leben eine Existenz der Blindheit und Armut (bei all dem Geld, das wir womöglich haben).

Die GFK kann uns helfen uns mit den Konsequenzen unserer Arbeit, unseres Tuns zu verbinden und sie kann uns helfen unsere wahren Gefühle und Bedürfnisse in der Arbeit zu spüren. Was macht uns wirklich glücklich? Mit diesen Erkenntnissen können wir einen neuen Weg einschlagen, der dem gerecht wird, was wir brauchen und einer Welt entspricht, die wir unterstützen wollen. Damit können wir Unternehmen und Marken als Angestellte, Manager, Teilhaber und Konsumenten so verändern, dass sie unseren Werten, Ansprüchen und Bedürfnissen entsprechen.