Im unserem Leben passieren die ganze Zeit Situationen, in denen wir etwas abgeben – so geben wir unsere Lebenszeit und Energie unserem Arbeitgeber, unseren Partnern und Kindern. Dafür bekommen wir aber auch Nähe, Wärme, Sicherheit, Anerkennung und Unterstützung, die wir so dringend brauchen.
Das Leben auf unserem Planeten ist von permanentem Abfluss und Zufluss von Ressourcen bestimmt. Alles ist im Wandel. So ist es auch für uns wesentlich, dass wir genauso gut im Geben, wie im Nehmen sind.
Leider ist es bei manchen Menschen so, dass sie besser in der einen Fähigkeit sind, als in der anderen. Meistens betrifft es das Geben. Dies geschieht aus inneren Überzeugungen heraus, dass sie erst geben müssen, bevor sie bekommen dürfen. Personen, die gerne viel geben, haben hellwache Sinne für die Bedürfnisse anderer, aber sie unterdrücken ihre eigenen Bedürfnisse und sind deshalb unglücklich. Doch oft ist ihnen das nicht so bewusst und sie versuchen durch Ersatzhandlungen dieses Ungleichgewicht auszugleichen. Dabei versuchen sie ihre Bedürfnisse auf indirektem Wege zu stillen.
Manchmal hängt mit der verminderten Fähigkeit zu nehmen, also zu bekommen oder zu sagen, was man haben möchte, die Angst, dass man in eine Abhängigkeit geraten könnte. “Wenn ich annehme, dann schulde ich der anderen Person etwas.”, so der Gedanke dahinter.
Umgekehrt: “Wenn ich dir gebe, dann schuldest du mir was (z.B. Wertschätzung, Anerkennung).”
Wenn wir fest im Leben stehen wollen und glückliche erfüllte Beziehungen führen wollen, dann ist es notwendig, dass wir lernen mit Freude zu geben und mit Freude zu empfangen. Die Gewaltfreie Kommunikation unterstützt uns bei diesem Lernprozess von Herzen zu geben, gerne zu bekommen und auch zu nehmen, was wir brauchen.
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