Fernöstliche Philosophie im nichtreligiösen Sinn oder auch „Buddhistische Psychologie“ wie sie manchmal genannt wird, hatte schon in den 40er Jahren Einfluss auf Psychologen wie z.B. Erich Fromm. Der von Carl Rogers, dem Entwickler der Personenzentrierten Psychotherapie, ausgebildete Marshall Rosenberg schöpfte ebenfalls aus der Haltung und den Methoden des Buddhismus. Die von ihm entwickelte Gewaltfreie Kommunikation setzt die wesentlichen buddhistischen Mittel ein:
Beobachten ohne zu bewerten: wenn wir der Welt Bewertungen aufzwingen, zerstören wir ihre Lebendigkeit – die Tatsache, dass sich die Welt in uns und um uns in ständiger Veränderung befindet. Wenn wir einfach nur dem Wandel zusehen, kommen wir der Wahrheit der Realität näher.
Nicht anhaften: wenn wir aufhören Dinge verändern zu wollen, auf die wir keinen Einfluss haben, können wir uns damit verbinden, was tatsächlich ist. Wir können uns dann von eigenen negativen Gefühlen befreien, unsere Aufmerksamkeit auf das Gegenüber lenken und uns auf die Gefühle und Motive des anderen einlassen.
Aufmerksamkeit: wohin wir unsere Aufmerksamkeit lenken, bestimmt unser Leben und wie wir die Welt sehen. Es ist das größte Geschenk seine Aufmerksamkeit einem anderen Menschen zu geben. Einfach nur da sein und den anderen sehen wie er ist ohne verändern zu wollen.
Stille: Wir können nur zuhören, wenn wir selbst still sind. In einer Welt die voll ist vom Drang nach Aufmerksamkeit und Ablenkung ist die Stille das Mittel um klar zu blieben.
Nicht handeln: Wir neigen dazu unsere Bedürfnisse durch physische Handlungen zu erfüllen. So bieten wir anderen Menschen oft Hilfe an, indem wir mit Lösungsideen, Aktivitäten kommen. Was andere Menschen primär brauchen ist aber unsere reine Präsenz.
Konzentration: Wenn wir lernen konzentriert zu sein und mit großer Aufmerksamkeit zu beobachten, zuzuhören und den anderen wahrzunehmen – uns selbst wahrzunehmen, dann können wir mehr in der Kommunikation erkennen und Konflikte vermeiden.
Akzeptanz: Wenn wir frei von Zwang und Macht über andere Menschen leben wollen, dann müssen wir akzeptieren können, dass Menschen nicht unsere Bedürfnisse erfüllen werden.
Bewusstsein: Alles in der buddhistischen Meditation, wie auch in der GFK, zielt darauf ab unser Bewusstsein zu erweitern. Wir wollen mehr verstehen, was in uns passiert und was in unserem Gegenüber vorgeht.
Mitgefühl: Mitgefühl öffnet unser Herz für Empathie und erweitert unseren Horizont. Mitgefühl macht uns frei von Wut uns Aversion.
Dankbarkeit: wir kultivieren Dankbarkeit, dafür, dass andere Menschen sich trauen sich uns authentisch zu zeigen.
Selbstbeobachtung & Achtsamkeit: Durch Beobachtung der geistigen und körperlichen Regungen in mir, kann ich Zugang zu mir bisher unbekannten inneren Abläufen bekommen.
Wahrheit: In der GFK wie im Buddhismus suchen wir nach einer möglichst durch Bewertungen und Aversion unverfälschten Wahrheit in uns und in der Welt rundherum.
Güte: Die Güte als Haltung ist in der GFK und im Buddhismus wesentlich. Es bedeutet den Wunsch nach Frieden und Erfüllung für alle Lebewesen. Wenn wir die Haltung der Güte in uns kultivieren, können wir viel leichter mit anderen Menschen und mit uns selbst in Verbindung kommen.
Verbindung: dies ist das ultimative Ziel eines jeden Menschen. Buddhistische Praxis als auch die GFK fördern die Fähigkeit uns mit der Welt, unseren Mitmenschen und uns selbst zu verbinden.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen der GFK und der buddhistischen Philosophie ist, der Aspekt des buddhistischen Gleichmuts, also dem Streben danach seinen Ärger und seine Wut, seine inneren Regungen durch eine Veränderung der inneren Perspektive zu eliminieren. Das ist nicht das Ziel in der GFK die vielmehr danach strebt unangenehme Gefühle nach außen zu tragen und sich mit ihnen sichtbar zu machen.
Weiterführende Literatur zu Buddhistischer Psychologie:
WEITERE THEMEN:
GFK KURSTERMINE IN BERLIN:
GFK Einführungskurs: 16.-17. November 2024
English NVC-course: January 18th-19th 2025
Selbstoffenbarung & das Unpersönliche
Viele, wenn nicht die meisten Menschen haben eine Angst sich mit ihren wahren Gefühlen und Bedürfnissen authentisch zu zeigen. Diese Selbstoffenbarungsangst wird verursacht durch negative
Das Fremde & die Angst
Als ungeborenes Kind im Mutterbauch nehmen wir die Welt als wohlige und zugewandte Einheit auf deren Teil wir sind. Das Neugeborene nimmt sich selbst, die
Narzissmus
Fehlende Kommunikation von Wertschätzung ist eine der Hauptursachen und das Terrain des Narzissmus. Dieser ist kein rein individuelles Problem einer kleinen Minderheit, die mit der
Bewusstsein & Wirklichkeit
„Je mehr Erkenntnis einem Ding innewohnt, desto größer ist die Liebe.“ Paracelsus in Erich Fromm, Die Kunst des Liebens, 1956 In unserem täglichen Leben sind
lebendige Sprache
„Was ist gerade lebendig in dir?“ Eine authentische Sprache basiert genau auf dieser Frage. Um ehrlich und kraftvoll auszudrücken, was wir wahrnehmen, fühlen und brauchen,
Scham & Schuld
Scham ist das destruktivste Gefühl für uns selbst, das wir spüren können. Es bedeutet „ich habe etwas getan, das es rechtfertigt bestraft zu werden“. Scham
Freiheit
Wir sehnen uns nach Nähe und Verbindung mit anderen Menschen, aber gleichzeitig sehnen wir uns nach Autonomie, Selbstbestimmung und Freiheit. Wir wollen unabhängig sein und
Verletzlichkeit
Sie ist eine der wesentlichsten Quellen für unser Handeln und deswegen auch essenziell in der Kommunikation. Wenn wir destruktiv kommunizieren oder handeln, dann ist das
Nähe
Jeder Mensch braucht Nähe, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Nähe entsteht durch Verbindung und Vertrauen. Nähe beinhaltet Wertschätzung, Akzeptanz, Präsenz. Menschen die keine
Wertschätzung
Es kann doch nie genug von authentischer Wertschätzung geben. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich gerne auf die Dinge, die uns fehlen, auf Konflikte, auf das, was
Destruktivität
„Je mehr Lebenstrieb vereitelt wird, um so stärker wird der Zerstörungstrieb, je mehr Leben verwirklicht wird, um so geringer ist die Kraft der Destruktivität. Destruktivität
Bedürfnis
Ein Bedürfnis ist ein fundamentaler Zustand den wir brauchen, um uns wohl zu fühlen. Sind wesentliche Bedürfnisse unerfüllt, dann leiden wir und haben unangenehme Emotionen
Kognition, Sprache & Verbindung
Kognition ist abgeleitet von lateinisch cognoscere und bedeutet ,erkennen‘, ‚erfahren‘ oder ‚kennenlernen‘. Wir erleben das Leben und die Welt auf vielfältige Weise, so durch reine
Abgrenzung
So sehr sich Menschen nach der Verbindung und Verbundenheit, nach Zugehörigkeit sehnen, so wichtig ist aber auch das Ziehen von Grenzen, um sich selbst zu
Sexualität
Abgesehen vom substanziellen und hormonell beeinflussten Sexualtrieb des Menschen, auf den wir keinen oder kaum Einfluss haben, ist Sexualität eine Art und Weise Nähe (oder
Vertrauen
Es gibt verschiedene Formen des Vertrauens. Das Neugeborene Kind vertraut seiner Mutter, weil es sie am Geruch und der Stimme erkennt. Wir vertrauen dem, was
Pseudo-Harmonie
Menschen streben bei all ihrer unglücklichen Destruktivität des Handelns eigentlich nach Harmonie, also einer ruhevollen, sicheren Verbindung zu anderen Menschen. Diese Sehnsucht nach Verbindung ist
Macht
Um ihre Bedürfnisse zu erfüllen streben die Menschen nach Macht über die Natur und ihre Mitmenschen. Um Macht und Kontrolle über die Natur zu erlangen,
Social Media
Der Mensch braucht Verbindung zu anderen Menschen, um leben zu können. Ohne diese Verbindung leidet er enorm. Je mehr wahre Verbindung, um so mehr Lebensglück,
Sprache
Sprache ist ein Mittel des kognitiven Erfassens, der Selbstklärung, des Sichtbarmachens einer Wirklichkeit, die nur in uns existiert. Es ist eine fundamentale Fähigkeit, um unsere
Vorwürfe & mehr
Wenn Menschen es nicht gelernt haben ihr Innenleben, also ihre Gefühle und Bedürfnisse authentisch zu benennen und Verantwortung für Ihre Regungen und die Erfüllung ihrer
Wut
Es gibt wohl kein Gefühl, dass so in unserer Gesellschaft verpönt ist, wie die Wut. Dabei ist sie eines der wichtigsten Primärgefühle, die wir haben.
Toxische Männlichkeit
Was ist typisch männlich, was weiblich? Gibt es psychologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Fühlen Frauen anders als Männer? Haben Männer eine bestimmte Rolle in Beziehungen
4-Ohren Modell
Das sogenannte 4-Ohren-Modell oder auch „Kommunikationsquadrat“ basiert auf der Forschung des Kommunikationspsychologen Schulz von Thun. Es besagt, dass in jeder Nachricht, die wir senden vier
GFK & Buddhismus
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Authentizität
Authentizität ist die Grundbedingung für zwischenmenschliches Vertrauen. Wir brauchen diese Sicherheit, dass unser Gegenüber sich übereinstimmend mit seiner Innenwelt uns zeigt. Wir wollen unsere Beziehung
Bedürfnis versus Strategie
In unserer Sprache verwechseln wir immer wieder die Begriffe von Bedürfnis und Strategie. Bedürfnisse sind unumkehrbare Bedingungen, die jeder Mensch generell für ein erfülltes Leben
unauthentische Kommunikation
Wenn Kommunikation zwischen Menschen misslingt liegt das meist daran, dass beide Seiten es nicht schaffen sich klar und deutlich mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen zu
Manipulation & Täuschung
Manipulation bedeutet, jemanden in seinem Fühlen, Denken und Handeln so zu beeinflussen, dass dabei ein bewusst oder unbewusst gewünschter Effekt (Handlung) entsteht. Es geht darum
Gewaltfreie Kommunikation in Partnerschaft
Die Gewaltfreie Kommunikation hilft uns Beziehungen tiefer zu erleben. Grundbedingung dazu, ist es, dass wir uns authentisch für das interessieren, was unser Partner braucht und
Gefühle ausdrücken
Sich selbst mit seinen Gefühlen zu zeigen und transparent zu sein, kann durchaus Angst machen, da wir immer wieder die Erfahrung machen, dass wir daraufhin
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Das Menschenbild der Gewaltfreien Kommunikation ist ein zutiefst humanistisches – also auf den inneren Bedürfnissen des Menschen beruhend. Wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind, sind wir
Liebe
Der Begriff der Liebe scheint allgegenwärtig. Alle wollen geliebt werden, und die Chats auf unseren Telefonen sind nur so gefüllt von Küsschen und Herzchen, die
Was ist gute Kommunikation?
Ratgeber zu gelungener Kommunikation Die Schritte um generell Konflikte zu vermeiden und authentisch zu kommunizieren sind ganz einfach: – Sprich über das, was du wahrgenommen
Zuversicht
Vertrauen und Zuversicht sind die Basis der “dynamischen Sprache”, die wir in der Gewaltfreien Kommunikation anwenden. Denn dynamische Sprache lässt im Gegensatz zur bewertenden, statischen
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Urteile, Bewertungen sind eine Art und Weise zu denken und zu sprechen die Komplexität unserer Welt vereinfacht. Wenn zwei Personen zueinander sagen “ja, sie ist
Kontrolle
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Über Harmonie
Es ist ein Zustand in dem alle, oder die meisten dieser Aspekte eingetreten sind: “Meine Bedürfnisse sind erfüllt; ich bin im Frieden mit den Bedürfnissen
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Evolution & Sprache
Die Wissenschaft sagt: Wir sind Kinder der Evolution, nicht die Kinder Gottes. Wir unterliegen dabei den Gesetzmäßigkeiten des Lebens auf der Erde die von Mutation
Innerer Konflikt
Unser Leben und unsere Persönlichkeit bestehen aus fragmentieren Anteilen. Zum Beispiel: Der eine Teil von uns hat Lust auf Fleisch, der andere Teil von uns
Ersatzhandlung
Wenn die Erfüllung eines Bedürfnisses nicht möglich erscheint, weil dem bestimmte Überzeugungen in uns entgegenstehen, dann entsteht ein Innerer Konflikt und wir versuchen dann durch
Wozu leben wir?
Jeden Menschen beschäftigt irgendwann die Frage “wozu lebe ich?”. Und eigentlich gibt es darauf keine allgemein gültige Antwort, außer vielleicht die der Evolution: wir leben
Perfektionismus & Burnout
Wenn wir im Bett liegen und auf nichts mehr Lust haben, weil es uns zu viel ist, dann kann dies bedeuten, dass wir inmitten eines
Geben & Nehmen
Im unserem Leben passieren die ganze Zeit Situationen, in denen wir etwas abgeben – so geben wir unsere Lebenszeit und Energie unserem Arbeitgeber, unseren Partnern